Bruno Leiminger, über N-E-X-T Generation und die Praxiserfahrungen mit Projekten in alpinen Regionen bzw. Destinationen
Bruno Leiminger – was ist „N-E-X-T Generation“?
„N-E-X-T Generation“ ist ein Projekt und initiiert „fließende Generationenwechsel“ auf allen Ebenen. Um es möglichst einfach auszudrücken, ich habe gemerkt junge Menschen beginnen Werte, Strukturen, Vorgehensweisen usw. zu hinterfragen und anders zu leben. Das Hinterfragen kommt in meiner Wahrnehmung aber nicht daher, weil vorher Vieles „schlecht“ war. Nein, es ist heute einfach anders und die Wertschätzung gegenüber der älteren, etablierten Generation merk ich immer wieder. Die Intention von N-E-X-T Generation ist es die nachkommende Generation in einem praxisorientierten, ganzheitlichen Zugang wahrnehmbar zu machen. Im Wandel werden Klarheit bzw. individuelle, sowie auch gemeinsame zukunftsfähige Perspektiven gefördert.
Wer ist mit „N-E-X-T Generation“ angesprochen?
Mit N-E-X-T Generation ist die junge und nachkommende Generation (ca. die 18-35-jährigen) zunächst in regionalen alpinen Regionen bzw. Destinationen angesprochen. Die Idee bezieht sich grundsätzlich auch nicht auf eine spezielle Gruppe bzw. Branche, sondern die interessierten „Jungen“ im Lebensraum. Es ist vor allem auch die Chance Menschen kennen zu lernen. Natürlich sind auch bestehende Entscheidungsträger und handelnde Personen der älteren Generation angesprochen, die gemeinsam mit den „Jungen“ Zukunftsstrategien erarbeiten und umsetzen möchten.
Wie kommt es zur N-E-X-T Generation Initiative?
In alpinen Regionen bzw. Destinationen ist in der heutigen Zeit der Tourismus häufig die wirtschaftliche „Leitbranche“. Deshalb werden N-E-X-T Generation Projekte meist mit den Entscheidungsträgern von Tourismusorganisationen und Gemeinden initiiert. N-E-X-T Generation Prozesse sollen mit richtungsweisenden Strategie- & Organisationsentwicklungsprozessen in Verbindung stehen. Die Vorgehensweise wird dann mit den handelnden Personen entwickelt, zielt aber immer auf die nachhaltig erfolgreiche Symbiose Lebens-/ Urlaubs- & Wirtschaftsraum.
Wie viele N-E-X-T Generation Projekt wurden bereits gemacht und was war denn die wichtigste Erfahrung aus dieser Praxisarbeit?
Die ersten N-E-X-T Generation Projekte wurden 2014 umgesetzt und in Summe sind es bis heute 7 – mit zwei wesentlichen Erfahrungen: Erstens: N-E-X-T Generation macht Mut! D.h. Alleine die Bekanntmachung einer „N-E-X-T Generation“ Initiative bewirkt viel Positives, hat Energie und Kraft bzw. assoziiert Bewegung und Fortschritt. Das nehmen sich die handelnden und interessierten Personen zu Herzen. Zweitens: N-E-X-T Generation macht Entwicklungen möglich, die ohne dieser Initiative nicht möglich gewesen wären. Vor allem Neuentwicklungen und Veränderungen werden durch die Legitimierung und die Sichtweisen von Vertretern der N-E-X-T Generation möglich.
Was sind aus den Praxiserfahrungen, in Bezug auf den angesprochenen Wandel, die wesentlichen Erkenntnisse?
Die „Jungen“ legen grundsätzlich noch mehr Wert auf die eigene Überzeugung, starre Strukturen und Machtspielchen verlieren an Bedeutung. Freiräume, Selbstbestimmung, eine Balance zwischen Arbeit & Freizeit, sowie Sinn in der Arbeit gewinnen zunehmend an Wichtigkeit. Arbeit ist ein wesentlicher Teil der Persönlichkeit, wobei das Geld nicht im Vordergrund steht, aber wichtig ist. …und eins steht fest, wenn die „Jungen“ überzeugt sind, dann setzen sie sich mit ganzem Engagement ein. Das sind auf jeden Fall wesentliche Praxiserfahrung und meine Wahrnehmungen aus den Projekten. In weiterer Folge hat dieser Wandel vor allem auch Auswirkungen auf Strukturen und Hierarchien in Unternehmen und Institutionen, die sich im Sinne des Wandels weiterentwickeln.
Der N-E-X-T Generation-Prozess“. Wie lange dauert er?
Die Dauer ist immer individuell. Welche Intensität soll er haben? Für ganze Regionen bzw. Destinationen in der Regel – wenn es um substanzielle Weichenstellungen geht – dauert er von 2 bis 10 Monaten.
Was wäre denn zum Beispiel eine „substanzielle Weichenstellung“?
Hinter dem „N-E-X-T Generation Prozess“ steht grundsätzlich das Ziel von nachhaltig erfolgreichen „fließenden Generationenwechsel“. Und zwar so, dass zwischen den „Jungen“ und den „Alten“ passenden Entwicklungsszenarien konkretisiert und in Umsetzung gebracht werden.
Was ist also aus Praxissicht abschließend festzuhalten und für die weiteren N-E-X-T Generation Vorhaben wichtig:
„Entscheidend sind Ergebnisse im Einklang mit den Bedürfnissen.“
Weitere Infos:
MAG. BRUNO LEIMINGER, BA
Mail: bruno.leiminger@s-t-e-p.com
Web: www.s-t-e-p.com